Kinderchirurgische Eingriffe erfordern besondere Sorgfalt und Fachwissen, da sich der Körper von Kindern noch in der Entwicklung befindet und die medizinischen Verfahren sehr präzise sein müssen. Häufige Operationen bei Kindern sind die Behandlung von Leistenbrüchen, Hodenhochstand, Blinddarmentzündungen und Pylorusverdickungen. Diese Eingriffe werden entweder laparoskopisch (minimal-invasiv) oder offen durchgeführt, je nach Art der Erkrankung und dem Alter des jungen Patienten.
Die laparoskopische Chirurgie gilt als weniger invasiv und wird häufig mit kürzeren Heilungszeiten und geringeren Schmerzen für das Kind in Verbindung gebracht.
In komplizierteren Fällen oder bei Notfällen kann jedoch eine offene Operation erforderlich sein. In jedem Fall sorgen erfahrene Kinderchirurgen dafür, dass der Eingriff sicher und so schonend wie möglich durchgeführt wird
Häufige chirurgische Eingriffe bei Kindern und Jugendlichen
Leistenbruch | Inguinalhernie
Ein Leistenbruch entsteht, wenn ein Teil des Darms oder Gewebes durch eine Schwachstelle in der Bauchwand im Bereich der Leiste hervortritt. Von dieser Erkrankung sind häufig Neugeborene und Kleinkinder betroffen.
Behandlung: Der Leistenbruch wird in der Regel chirurgisch entfernt, um weitere Komplikationen zu verhindern.
Operationsmethoden:
- Laparoskopische Chirurgie: Bei dieser minimal-invasiven Methode werden kleine Schnitte gemacht, und mit speziellen Instrumenten und einer Kamera wird der Bruch repariert. Dieses Verfahren sorgt in der Regel für eine geringere Schmerzbelastung und auch schnellere Heilungszeit.
- Offene Chirurgie: In einigen Fällen wird ein größerer Schnitt in der Leistenregion gemacht, um den Bruch zu beheben. Diese Methode wird oft bei älteren Kindern angewendet oder wenn der Bruch besonders groß oder komplex ist.
Hodenhochstand | Kryptorchismus
Beim Hodenhochstand befindet sich der Hoden eines Kindes nicht im Hodensack, sondern irgendwo im Bauchraum oder entlang des Leistenkanals. Dies ist bei Neugeborenen nicht ungewöhnlich. Jedoch ist es oft erforderlich, dass der Hoden chirurgisch nach unten in den Hodensack verlegt wird.
Behandlung: Der Hoden wird operativ in den Hodensack verschoben, um die normale Entwicklung zu gewährleisten und spätere Fruchtbarkeitsprobleme zu vermeiden.
Operationsmethoden:
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- Laparoskopische Chirurgie: Eine sehr gängige Methode bei Hodenhochstand ist die laparoskopische Technik, bei der über kleine Schnitte eine Kamera und Instrumente eingeführt werden, um den Hoden zu finden und in den Hodensack zu setzen.
- Offene Chirurgie: In einigen Fällen, wenn der Hoden tief im Bauchraum liegt oder die laparoskopische Methode nicht erfolgreich ist, wird eine offene Operation durchgeführt, bei der ein größerer Schnitt gemacht wird, um den Hoden in den Hodensack zu bringen.
Blinddarmentzündung | Appendizitis
Eine Blinddarmentzündung tritt auf, wenn der Wurmfortsatz (Appendix) entzündet ist, was zu starken Bauchschmerzen führt. Sie ist eine häufige Ursache für eine Notoperation bei Kindern.
Behandlung: Der entzündete Blinddarm wird entfernt, um zu verhindern, dass er platzt und eine Bauchfellentzündung verursacht.
Operationsmethoden:
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- Laparoskopische Appendektomie: In vielen Fällen wird der Blinddarm durch kleine Schnitte entfernt. Die laparoskopische Methode ist häufig mit einer schnelleren Genesung und weniger Schmerzen verbunden.
- Offene Appendektomie: Wenn der Blinddarm stark entzündet oder bereits geplatzt ist, wird die offene Methode gewählt, bei der ein größerer Schnitt gemacht wird, um den Blinddarm zu entfernen und die Entzündung zu behandeln.
Pylorusverdickung | Pylorusstenose
Die Pylorusstenose ist eine Erkrankung, bei der der Muskel am Ausgang des Magens (Pylorus) verdickt ist und den Nahrungsfluss in den Dünndarm blockiert. Dies führt zu starkem Erbrechen bei Säuglingen.
Behandlung: Die Verdickung des Pylorus-Muskels wird chirurgisch behandelt.
Operationsmethoden:
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- Laparoskopische Pyloromyotomie: Bei dieser minimal-invasiven Technik wird ein kleiner Schnitt gemacht, und mithilfe eines Laparoskops wird der verdickte Muskel vorsichtig geteilt, um den natürlichen Nahrungsfluss wiederherzustellen.
- Offene Pyloromyotomie: In einigen Fällen wird die Operation durch einen größeren Schnitt im Bauch vorgenommen. Diese Methode wird jedoch heute weniger häufig verwendet, da die laparoskopische Technik weniger schmerzhaft ist und eine schnellere Heilung ermöglicht.