Schwerpunkt Neurologie

Der Fachbereich Neurologie am Bethlehem-Krankenhaus wird in enger personeller und fachlicher Kooperation mit der neurologischen Klinik des Medizinischen Zentrums StädteRegion Aachen angeboten.

www.mz-ac.de

Alle wichtigen akuten neurologischen Krankheitsbilder können hier im stationären Rahmen behandelt werden.

Typische Behandlungsschwerpunkte
  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose
  • Parkinsonsche Erkrankung und andere Bewegungsstörungen
  • Erkrankungen von Nerven und Muskeln
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel

Wir bieten Ihnen folgende Leistungen

Sonographie der hirnversorgenden Gefäße

Die Sonographie ist das am häufigsten genutzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Sonographie, auch Echographie oder umgangssprachlich Ultraschall genannt, ist die Anwendung von Ultraschall als bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von organischem Gewebe.

In der Neurologie findet Ultraschall Anwendung in der Diagnostik der hirnversorgenden Blutgefäße (Doppler-/Duplexsonographie). Bei der Untersuchung wird eine kleine Sonde mit etwas Kontaktgel auf den Hals, die Schläfe oder den Nacken aufgesetzt. Der völlig harmlose Ultraschall dringt zu dem Gefäß vor und wird reflektiert. Aus den Signalen, welche vom Gerät aufgezeichnet werden, können Blutflussgeschwindigkeiten und Strömungsprofile für die einzelnen Arterien berechnet und Einengungen (Stenosen) oder Verschlüsse erkannt werden.

Nervenwasserentnahme (Lumbalpunktion)

Die Nervenwasseruntersuchung dient dem Nachweis von Entzündungen oder anderer Veränderungen des Nervensystems. Die Entnahme wird in der Regel im Sitzen – manchmal auch im Liegen – im Patientenzimmer durchgeführt und stellt einen Routineeingriff dar. Nachdem die Haut im Bereich der Lendenwirbelsäule desinfiziert wurde, wird eine feine Nadel in den Nervenwasserraum vorgeschoben und einige Tropfen Nervenwasser aufgefangen. Als eine häufigere Komplikation können Kopfschmerzen auftreten, die aber normalerweise rasch rückläufig sind. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung wird die Nadel nicht in das Rückenmark eingestochen, sondern deutlich unterhalb, so dass direkte Verletzungen nahezu ausgeschlossen sind.

Elektrophysiologie

Verschiedene Messmethoden, mit deren Hilfe die Funktionsfähigkeit des Nerven­systems und das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln untersucht werden können. Diese Verfahren werden zur Diagnostik bei einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen benötigt. Hierzu gehören:

Elektromyographie (EMG)

Bei dieser Untersuchung wird die elektrische Aktivität mit einer dünnen Elektrode aus den Muskeln in Ruhe und bei Muskelanspannung abgeleitet. Mit dieser Untersuchung können Erkrankungen des Muskels, dessen Aktivität und indirekt auch Nervenschädigungen (z.B. bei Polyneuropathien oder Bandscheibenvorfällen) nachgewiesen werden.

Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt. Patienten mit stark blutverdünnender Medikation können nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt an der Untersuchung teilnehmen.

In allen anderen Fällen ist mit keinen nennenswerten Nebenwirkungen zu rechnen.

Elektroneurographie

Bei dieser Untersuchung wird mit Hilfe von schmerzlos auf der Haut angebrachten Elektroden die Leitungsfähigkeit der Nerven in Armen und Beinen untersucht. Diese Methode benötigt man zum Nachweis von Nervenschäden, die z.B. infolge eines Unfalls oder einer Polyneuropathie entstehen können.

Die Untersuchung wird im Sitzen oder Liegen durchgeführt und es gibt keine nennenswerten Nebenwirkungen.

Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SEP, MEP)

Bei den evozierten Potentialen werden das sensible System (SEP = somatosensibel evozierte Potentiale), das Gehör (AEP = akustisch evozierte Potentiale), die Sehbahn (VEP = visuell evozierte Potentiale) und die motorischen Bahnen (MEP = motorisch evozierte Potentiale) durch gezielte Reize aktiviert. Die entsprechende Verarbeitung und Antwort des Gehirns auf diese Reize wird dann mit Hilfe von schmerzlos angebrachten Oberflächenelektroden aufgezeichnet.

Es gibt keine nennenswerten Nebenwirkungen. Nur bei Patienten, die einen Herz- oder Hirnschrittmacher haben oder bei denen eine Epilepsie bekannt ist, verzichten wir auf die MEP-Untersuchung.

Abläufe

  • VEP (visuell evozierte Potentiale)

    Bei den VEP sitzt der Patient in der Regel vor einem Computerbildschirm, auf dem ihm ein wechselndes Schachbrettmuster präsentiert wird. Der Patient muss bei dieser Untersuchung in der Lage sein, einen bestimmten Punkt auf dem Computerbildschirm zu fixieren. Die Untersuchung ist völlig schmerzlos, es wird aber die ungeteilte Aufmerksamkeit des Patienten benötigt.

  • AEP (akustisch evozierte Potentiale)

    Das gleiche gilt für das AEP, bei dem den Patienten Klicklaute über einen Kopfhörer vorgespielt werden.

  • SEP (somatosensibel evozierte Potentiale)

    Bei der Untersuchung der langen sensiblen Bahnen (SEP) erfolgt die Stimulation über wiederholte elektrische Reize an den Fuß- und Handgelenken. Hierbei ist es notwendig, dass der Patient eine völlig entspannte Körperhaltung einnimmt und die Gesichtsmuskulatur besonders gut entspannt, damit unnötige Messwiederholungen vermieden werden können. Aus diesem Grund wird die Untersuchung in einem besonders bequemen Sessel oder im Liegen durchgeführt.

  • MEP (motorisch evozierte Potentiale)

    Bei den MEP wird dem Patienten eine kleine runde Magnetspule an den Kopf gehalten. Über diese Spule werden dann Magnetimpulse verabreicht, die – ohne dass der Patient dies beabsichtigt – zu einer Muskelantwort führen. Diese Untersuchung wird von manchen Patienten als unangenehm empfunden, da das unwillkürliche Zusammenziehen der Muskulatur von manchen Probanden als schmerzhaft empfunden wird.

Elektroenzephalographie (EEG)

Hiermit wird die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen und digital aufgezeichnet. Dazu werden schmerzlos Elektroden auf der Kopfhaut angebracht und die Hirnströme über einen Zeitraum von etwa 20 Minuten abgeleitet. Diese Untersuchung dient dazu, aktuelle Funktionsstörungen des Gehirns zu erkennen. Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt und es gibt keine nennenswerten Nebenwirkungen.