Schonende minimalinvasive Therapie bei Wirbelkörperbrüchen

In Deutschland leiden ca. sechs Millionen Menschen an Knochenschwund (Osteoporose). Vor allem Frauen über 50 Jahre sind von Osteoporose betroffen. Einbrüche der Wirbelkörper sind die häufigste Komplikation einer Osteoporose. Pro Jahr treten in Deutschland etwa 2,5 Millionen Frakturen von Wirbelkörpern auf, etwa die Hälfte verursachen Schmerzen.

Die Kyphoplastie ist eine neue, sehr erfolgreiche und schonende operative Therapie bei schmerzhaften Brüchen der Wirbelkörper, die auch an unserer Klinik durchgeführt wird.

Unter Ballon-Kyphoplastie versteht man einen minimal-invasiven Eingriff zur Aufrichtung und Stabilisierung von, durch Osteoporose bedingten, Wirbelbrüchen. Vor der Behandlung wird der Patient ausführlich untersucht und geröntgt (z. T. auch mit  Schnittbildverfahren, z. B. mittels CT, MRT), um festzustellen, welcher Wirbel für Ihre Schmerzen verantwortlich ist und das Ausmaß des Wirbelbruches festzustellen. Der Eingriff findet unter Vollnarkose in Bauchlage statt.

Im ersten Schritt werden über zwei kleine, ca. ein Zentimeter lange Hautschnitte, über dem vorher lokalisierten Wirbel, unter hoher Präzision zwei kleine Kanäle bis ins Innere des gebrochenen Wirbelkörpers geschaffen. Im nächsten Schritt werden über diese beiden Kanäle zwei kleine Ballonkatheter ins Wirbelinnere eingebracht. Die Ballons werden dann vorsichtig aufgedehnt, wodurch sich der eingebrochene Wirbel wieder aufrichtet. Nach Entfernen der Ballons bleibt im Wirbel ein Hohlraum bestehen. In einem weiteren Schritt werden die Hohlräume mit einem Knochenzement aufgefüllt. Der Knochenzement stabilisiert den Wirbel von innen heraus und verhindert ein weiteres Zusammensinken des Wirbels. Der Eingriff kann in gleicher Sitzung an mehreren Wirbeln gleichzeitig durchgeführt werden.

Nach dem Eingriff sind Sie in der Regel sofort mobil, sollten jedoch zur Beobachtung noch ein bis zwei Tage im Krankenhaus bleiben.

Darüber hinaus sollte eine medikamentöse antiosteoporotische Therapie begonnen werden, um das Risiko weiterer Wirbelbrüche zu reduzieren.