Psychomotorik in Einzel- und Gruppenbehandlung im SPZ

Die Psychomotorik fördert die Bewegungsentwicklung und das Bewegungsverhalten von Kindern mit verschiedensten Entwicklungsauffälligkeiten. Die Psychomotoriktherapie hat zum Ziel, dass Kinder ihre Wahrnehmungs-, Handlungs- und Kontaktfähigkeit ihren Möglichkeiten entsprechend umsetzen können. Die Kinder sollen lernen, mit ihren Schwierigkeiten umzugehen und Handlungsstrategien zu entwickeln.

Unser Therapieangebot richtet sich an Kinder, die in unserem SPZ diagnostiziert wurden. Die Therapie findet einmal wöchentlich in Kleingruppen (2-6 Kinder) statt, aber auch als Einzeltherapie unter Anleitung einer Physiotherapeutin mit der Zusatzqualifikation Psychomotorik oder einer Motopädin. Die Therapiedauer ist je nach Diagnose und Zielsetzung verschieden, bewegt sich jedoch meistens zwischen 6 und 12 Monaten. Als spezielles Förderangebot gibt es im SPZ die Gruppe „Sprache und Bewegung„.

Wer braucht Psychomotorik:

Eine psychomotorische Maßnahme kann angezeigt sein, wenn ein Kind Auffälligkeiten in der Bewegungsentwicklung oder der sozial-emotionalen Entwicklung aufweist. Mögliche Ausprägungen derartiger Auffälligkeiten sind:

  • motorische Koordinationsschwierigkeiten, z.B. Gleichgewichtsprobleme, Ungeschicktheit, Auffälligkeit bei der Regulierung des Spannungszustandes der Muskulatur (Tonus),
  • feinmotorische Schwierigkeiten z.B. beim Schneiden, Werken, Basteln, Bauen
  • graphomotorische Schwierigkeiten, z.B. ungünstige Stifthaltung, zu wenig oder zu viel Druck, nicht automatisierte Schreibbewegungsabläufe, Unsicherheiten in der Formerfassung

Ist die Wechselbeziehung von Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln nicht im Gleichgewicht, können sich auch psychomotorische Auffälligkeiten äußern in Form von:

  • Kommunikationsschwierigkeiten
  • Verhaltensstörungen (Unruhe, Aggressivität, impulsives oder gehemmtes Verhalten)
  • Aufmerksamkeitsstörungen

Ziel der Psychomotorik:

In der Therapie werden vielfältige Spielformen, Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen und Musik als Arbeitsmittel eingesetzt. Das Kind kann dabei Defizite ausgleichen, motorische Kompetenzen verbessern, mit Schwierigkeiten einen angemessenen Umgang finden und sein Selbstvertrauen stärken. Dabei wird an Verhaltens- und Bewegungsmustern individuell gearbeitet. Die Eigentätigkeit (selbstständiges Handeln) des Kindes steht im Vordergrund, um dadurch seine Handlungskompetenzen zu erweitern. Auch die Erfahrungen in der Gruppe trägt zur Kommunikationsfähigkeit und zur Verbesserung von sozial-emotionalen Handlungskompetenzen bei. Das Kind soll Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten bekommen und somit die Persönlichkeit des Kindes stärken.