Operative Behandlung von Zwerchfellbrüchen

Ein Zwerchfellbruch entsteht, wenn ein Teil des Magens durch das Zwerchfell in den Brustraum ragt. Dies kann zu Sodbrennen, Schmerzen und Atembeschwerden führen. Symptome sind häufiger Säurereflux (saurer Rückfluss), Brustschmerzen sowie Atemnot. In schwereren Fällen ist eine Operation erforderlich, bei der das Zwerchfell repariert und der Magen wieder in den Bauchraum verlagert wird.

Chirurgische Therapieoptionen

Fundoplikatio & Hiatoplastik

Es erfolgt eine in der Regel minimalinvasive Operation, bei der zunächst der Magen bzw. die Speiseröhre in den Bauchraum zurückgezogen werden. Dieses ist zwar nur wenige Millimeter bis Zentimeter vorhanden, jedoch löst dies die oben beschriebenen Beschwerden aus. Wir vernähen die Durchtrittspforte am Zwerchfell mit 3 Nähten in der Regel derart, um eine leichte Einengung herbeizuführen (sogenannte Hiatoplastik). Dieses kann entweder oberhalb oder unterhalb der Speiseröhre erfolgen. Dadurch kann knickfrei die Speiseröhre vom Brustkorb in den Bauchraum gelangen. Des Weiteren müssen wir, um den Reflux zu bremsen, den Magen im oberen Teil mit sich selbst um den unteren Teil der Speiseröhre legen, und so befestigen, dass eine Art Muffe entsteht (Fundoplikatio). Sie verhindert, dass der Magen bzw. die untere Speiseröhre wieder in den Brustkorb zurückrutschen.

Der Eingriff wird in minimalinvasiver Technik durchgeführt, und führt dazu, dass eine natürliche Bremse für den Reflux entsteht. Dadurch ist es der Magensäure nicht mehr möglich, in die Speiseröhre zu gelangen. Durch eine minimalinvasive OP können wir eine schnellere Genesung bewirken, und die postoperativen Schmerzen sind deutlich geringer. Schon nach wenigen Tagen kann die Patientin wieder entlassen werden. Wir ermöglichen es den Patienten auch, eine Ernährungsberatung wahrzunehmen, um den Erfolg so effizient wie möglich herbeizuführen.

Eine oft gestellte Frage ist die nach der Notwendigkeit, ein Kunststoffnetz einzusetzen, um zu verhindern, dass ein erneuter Bruch im Bereich des Zwerchfells auftritt. Die Datenlage für die Verwendung von Kunststoffnetzten ist nicht eindeutig. In der Literatur wird teilweise vor Netzimplantationen gewarnt, da durch die Wanderung des Netzes (Migration), das Einwachsen in die Speiseröhre oder den Magen (Penetration) es letztlich zu einem Durchbruch (Perforation) kommen kann. Wir verzichten i.d.R. auf ein Netz, da bis zu 90% der Patienten im Laufe Ihres Lebens kein erneutes Wiederauftreten Ihres Sodbrennens erleben.

Eine Fundoplikatio mit Hiatoplastik führt in den meisten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome und kann die Lebensqualität der Patienten erheblich steigern.

Medikamente vs. Operation

Zwerchfellbrüche können allein mit Medikamenten behandelt werden. Dadurch kann das Sodbrennen in der Regel behandelt werden. Da jedoch eine mechanische Veränderung im Bereich des Überganges von der Speiseröhre in den Magen vorliegt, werden die medikamentösen Behandlungen auf jeden Fall längerfristig durchgeführt werden müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Normalisierung der anatomischen Veränderungen kommt, ist wenig wahrscheinlich. Auf jeden Fall sollte unabhängig vom Entscheid für oder gegen eine Operation eine Diagnostik durchgeführt werden, um festzustellen, wie der Ausgangszustand dieser Erkrankung ist. In der Folge können dann in regelmäßigen Abständen Untersuchungen durchgeführt werden, um eine Verschlechterung der anatomischen Situation zu bestätigen, evtl. entstehen auch neue Symptome, z.B. Herzrhythmusstörungen, aufgrund der Nähe zum Herz.

 

Erfolgsaussichten: Eine Fundoplikatio mit Hiatoplastik führt in den meisten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome und kann die Lebensqualität der Patienten erheblich steigern.