Operative Behandlung in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik

Kinder sind eben nicht nur kleine Erwachsene. Das gilt besonders auch in der Chirurgie.

Durch die überregional versorgende Kinderklinik im Hause besteht eine große Erfahrung in der operativen Behandlung der beim Säugling und Kind häufigen allgemeinchirurgischen Krankheitsbilder. Dazu tragen im Besonderen auch unsere anästhesiologischen Kollegen im Rahmen der erforderlichen Narkosen bei.

Häufige Gründe für eine Behandlung sind:

Blinddarmentzündung

Kinder mit Bauchschmerzen, vor allem im rechten Unterbauch, sind immer eine besondere Herausforderung für alle beteiligten Ärzte. Immer berührt Eltern und behandelnde Ärzte die Sorge vor einer komplizierten Appendizitis bis hin zum Blinddarmdurchbruch.

Neben den uns zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln wie Labor und Ultraschall, hat die individuelle Erfahrung mit solchen Situationen eine überragende Bedeutung. Durch die elegante Bauchspiegeloperation (Laparoskopie) sind wir in der Lage, in letzter Konsequenz das Problem sehr schonend aber auch konsequent zu beseitigen. Dies beinhaltet auch mal die Entfernung eines Blinddarmes, der letztlich nicht entzündet war.

Mehr Informationen zu diesem Krankheitsbild finden Sie hier:

Darmchirurgie

Leistenbruch

Im Gegensatz zum Erwachsenen liegt bei Säuglingen und Kindern im Falle eines Leistenbruches keine Gewebeschwäche, sondern eine Rückbildungsstörung der Bauchfellausstülpung in den Hodensack oder in die Schamlippe vor. Dementsprechend ist die Aufgabe der Operation nicht die Leistenverstärkung, sondern die bündige Abtragung dieser Bauchfellausstülpung (processus vaginalis).

Deshalb können die betroffenen Kinder ganz häufig wohl in Vollnarkose, aber ambulant operiert werden. Nur sehr kleine und unterentwickelte Säuglinge halten wir sicherheitshalber über Nacht im Hause.

Mehr Informationen zu diesem Krankheitsbild erhalten Sie hier:

Operative Behandlung von Bauchwandbrüchen

Hypertrophe Pylorusstenose

Typischerweise im Alter von 4-6 Wochen kommt es bei manchen Säuglingen zum schwallartigen Erbrechen der gerade aufgenommenen Nahrung. Unsere Kinderärzte finden dann als Ursache im Ultraschall immer wieder einen deutlich verdickten Magenpförtner.

Die beste Behandlung solcher Situationen ist dann die operative Spaltung im Sinne einer Pyloromyotomie nach Weber-Ramstedt, bei der der kugelig aufgetriebene Magenpförtnermuskel bis auf die Schleimhautauskleidung des Magens längs gespalten wird. Der Effekt ist immer wieder erstaunlich: Die kleinen Patienten können häufig sofort wieder trinken und können nach 2-3 Tagen weitgehend unbeeinträchtigt wieder nach Hause entlassen werden.

Invagination

Gerade im Zusammenhang von Virusinfektionen von 6-24 Monate alten Kleinkindern kommt es gelegentlich durch das Ineinanderstülpen von Dünn- und Dickdarmanteilen zu einer durchaus gefährlichen Blockade, manchmal auch Durchblutungsstörung. Die Diagnose wird dann von unseren Kinderärzten meist durch das Symptom Blut im Stuhl und durch Ultraschall gestellt. Gelingt die Auflösung der Blockade dann nicht durch einen (Röntgen-)Einlauf, muss operiert werden. Häufig gelingt dann die Lösung durch Desinvagination nach Hutchinson. Sonst muss ein kurzes Darmsegment entfernt werden. Allermeist ohne nachhaltige Folgen für das Kind.