Operative Behandlung von Gefäßen

Unklare Beinschmerzen, besonders nach einer kurzen Gehstrecke, sind immer auch verdächtig auf eine arterielle Verschlusserkrankung. Hier braucht es meist Klarstellung durch eine eindeutige Bildgebung, um Wiedereröffnungsmöglichkeiten durch Röntgenintervention oder Rekonstruktionen z.B. durch Ausschäl-, Erweiterungsplastiken oder Bypassanlagen abzuprüfen. Krampfadern einhergehend mit dumpfen Schmerzen sind im Einzelfall ebenso ein Grund zur chirurgischen Therapie.

Häufige Gründe für eine Behandlung sind:

Arterielle Verschlusserkrankung

Schmerzen nach einer Gehstrecke von unter 200 Metern in den Waden sind ein recht eindeutiger Hinweis, dass der Zustrom sauerstoffhaltigen Blutes durch Verengungen der Arterien zum Bein behindert wird. Hauptrisikofaktor ist das Rauchen, aber auch Diabetes.

Neben einer fachmännischen klinischen Untersuchung ist die Darstellung des Gefäßsystems mit Hilfe von Kontrastmitteln im Röntgen oder einer Kernspintomographie entscheidend. Erst damit kann eine konkrete Einschätzung des Ausmaßes der Gefäßerkrankung und eine Planung zur Behandlung erfolgen. In Absprache mit unseren Röntgenärzten wird entschieden, ob eine Kathetererweiterung vielleicht mit innerer Gefäßstütze (Stent) möglich ist oder ob offen operiert werden sollte. In schwierigen Fällen besteht eine gute Kooperation zu den Gefäßkliniken der Nachbarkrankenhäuser.

Krampfadern

Im Gegensatz zu manch anderen Kliniken setzen wir die Schwelle zur Behandlung von Erweiterungen des oberflächlichen Venensystems der Beine deutlich höher an. Vor allem bei älteren Patienten muss nicht jeder blaue Venenstrang am Bein behandelt oder gar operiert werden. Wiederkehrende Entzündungen oder Schmerzen nach längerem Stehen, vor allem abends, sind aber dann doch klare Gründe zur Operation. Dabei werden die massiv erweiterten oberflächlichen Beinvenen klassisch chirurgisch durch kleine Schnitte sauber entfernt (Babcock-Operation). Vor allem die saubere Ausarbeitung des sogenannten Venensterns in der Leiste ist dabei ein besonderes Qualitätsmerkmal.

Gefäßzugänge

Die Implantation von dauerhaften venösen Zugangssystemen ist in unserer Abteilung ein ganz häufig durchgeführter Eingriff. Solche unter die Haut eingesetzten Infusionszugänge sind heutzutage ganz oft eine Grundvoraussetzung zur Behandlung von Krebspatienten mit Erfordernis zur Chemotherapie. Die empfindlichen Armvenen bleiben verschont. Auch Kathetersysteme zur Hämodialyse (Demers-Katheter) werden von uns regelhaft eingesetzt.

Häufige Behandlungformen sind u.A.:

Port-Katheter

Die sogenannten Port-Katheter-Systeme werden zwar unter optimalen Voraussetzungen ambulant eingesetzt, wohl aber in aller Regel mit örtlicher Betäubung und Schlafmittelgabe. Der Patient meldet sich auf der Aufnahmestation A1 im ersten Stock, wird dort vorbereitet und schläft anschließend nach dem Eingriff dort auch wieder aus. Mit argen Schmerzen nach dem kleinen Eingriff muss nicht gerechnet werden. Das System kann bei Bedarf sofort zur Infusion genutzt werden. Bei Nichtgebrauch liegt das Zuspritzdepot als kleiner Hügel unterhalb des Schlüsselbeins unter der Haut und braucht noch nicht einmal einen Verband.

Demers-Katheter

Diese Kathetersysteme müssen ein großes Blutvolumen in möglichst kurzer Zeit transportieren und sind dementsprechend bleistiftdick. Sie werden auch in aller Regel in örtlicher Betäubung eingebracht und werden nach Einwachsen einer fest angebrachten Filzmuffe unter Hautniveau abgedichtet und festgehalten. Ganz entscheidend ist bei diesen Kathetern der knickfreie Verlauf vom Eintritt in die Haut, meist knapp unterhalb des Schlüsselbeines, bis zu den großen herznahen Venen. Gut angelegt ersetzen Demers-Katheter gerade bei älteren Patienten anfällige arterio-venöse Shunts durchaus auch über Monate bis Jahre.